Lexikon des Apotheken-Marketings

Anreizsysteme


Prof. Dr. Andreas Kaapke

  • Nach dem Anreizobjekt (materielle und immaterielle Anreize): Zu den materiellen Anreizen gehören alle Vorschläge zum Thema Gehalt, Provisionen, Prämien usw., während zu den immateriellen Anreizen die oben bereits erwähnte Anerkennung oder auch die Arbeitszeit betreffende Anreize zählen.
  • Nach der Anzahl der Anreizempfänger (Individual-, Gruppen- und organisationsweite Anreize): Bei diesem Punkt gilt es die Frage zu klären, wie indivi­duell die Anreize in einer Apotheke gestaltet werden können oder ob es für alle Mitarbeiter die gleichen Anreize geben kann und soll.
  • Nach den Anreizquellen (intrinsische und extrinsische Anreize): Zur intrinsischen Motiva­tion zählen Anreize, die aus der Person selbst kommen und der Selbstmotivation entstammen, während extrinsische Anreize von außen herangetragen werden.


Der mit Abstand am häufigsten diskutierte Bestandteil eines Anreizsystems liegt im Bereich der Vergütung. Die Vergütung lässt sich differenzieren in eine obligatorische Komponente (vertraglich fest vereinbarte Inhalte) und eine fakultative Komponente, die mit dem betrieblichen Erfolg oder der individuellen Leistung verknüpft ist. Das Entgeltsystem stellt jedoch nur die materielle Komponente eines Anreizsystems dar. Darüber hinaus hat die immaterielle Komponente (z.B. sozialer Kontakt, Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten) ei­ne hohe Bedeutung für die Motivation der Mitarbeiter, sich den Zielen des Arbeitgebers entsprechend zu verhalten. Das Entlohnungssystem ist zwar eine wichtige Voraussetzung, um Unzu­friedenheit der Mitarbeiter zu vermeiden. Finanzielle Anreize können den Leistungswillen vieler Mitarbeiter auf Dauer jedoch nicht steigern.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2012; 37(08):11-11