Prof. Dr. Reinhard Herzog
Warnsignale beachten
Zwar ist es nicht immer einfach, derartige – im Übrigen strafbare – Transaktionen zu erkennen, dennoch ergeben sich für private Anleger einige Signale: Größte Vorsicht ist in jedem Fall geboten, wenn eine bisher fast wertlose Aktie aus dem Ausland empfohlen wird, über die es außer im jeweiligen Börsenbrief keine verwertbaren Informationen gibt. Gleiches gilt, wenn Firmennamen an die Bezeichnung bekannter Unternehmen oder Produkte angelehnt sind. Ein Indiz kann aber auch ein traditionell eher schwacher Börsenhandel des jeweiligen Wertes sein, der ihn manipulierbar macht. Bei den Publikationen sind insbesondere die kleinen Börsenbriefe „anfällig“ für derartige Machenschaften, ein renommierter, auflagenstarker Dienst sollte hingegen kaum in solche Manipulationen hineingezogen werden. Ganz geschützt ist man allerdings auch bei den „Großen“ der Kiosk-Landschaft nicht. Wer jedoch über mögliche Hintergründe einer Empfehlung nachdenkt, erkennt meist schnell, wessen Interessen hier letztlich vertreten werden.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2013; 38(09):12-12