Fragen und Antworten

Gripsgymnastik


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Aus aktuellem Anlass eine Rechen- und Recherche-Aufgabe:

Valsartan ist wegen Verunreinigungen in aller Munde. Gern kommt dabei Kritik an der Einkaufspolitik der Kassen auf. Doch wie viel macht allein der Wirkstoffpreis überhaupt aus, beispielhaft für N3-Packungen Valsartan mit 40 mg je Tablette auf der einen und 320 mg auf der anderen Seite?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 14/2018:

Abholfächer zu je 1.000 € Anschaffungskosten – rechnet sich das wirtschaftlich? Nehmen wir fünf Fächer an (= 5.000 € Anschaffungspreis), Amortisation über zehn Jahre, Wunsch-Verzinsung der Investition 10%, laufende Kosten (Wartung etc.) 500 € pro Jahr für alle Fächer. Dann sind 1.500 € jährlich an zusätzlichem Rohertrag nötig. Bei durchschnittlich 25 € Packungswert über das gesamte Sortiment und 6 € bis 7 € Ertrag entspricht dies 230 Packungen jährlich (etwa eine pro Tag), die dort abgeholt werden müssten und die sonst „verloren“ wären – oder ggf. einen Botendienst erfordern würden (dessen Kosten je Packung jeder für sich ausrechnen mag). Schon bei zehn bis 20 Nachlieferungen pro Tag scheint es im harten Konkurrenzumfeld sehr realistisch, so ein oder zwei Abwanderungen täglich zu verhindern. Eine Herausforderung: Die Wahl der richtigen Zahl an Fächern. Knackpunkt dabei: Dauer- bzw. Langzeitbelegungen wirksam zu minimieren.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2018; 43(15):2-2