Fragen und Antworten

Gripsgymnastik


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Solche Konzepte werden immer wieder in Apotheken probiert:

Ein Hersteller bietet ein nett gestaltetes, beleuchtetes Sichtwahlregal für seine Produkte unter einem wohligen Namen an – zum Monatspreis von 99 € netto. Angesichts von 45% Spanne hätten Sie nach Vertreterangaben die Gebühr doch bereits ab „lächerlichen“ 220 € Netto-Monatsumsatz wieder heraus – wirklich?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 16/2018:

Eine Rückholaktion auf Patientenebene mit den Möglichkeiten der Apotheke? Im Falle von Valsartan wären maximal etwa 1,2 Mio. Kunden betroffen – 60 je Apotheke. Operativ ist eine „Rückholung“ etwas teurer als ein Botendienst einzuschätzen – ehrlich gerechnet ab 5 € je Kunde. Problematisch ist die Kundenidentifikation samt Zusatzaufwand dafür: Bei GKV-Rezepten ist das über die „Rezeptimages“ möglich, einfacher geht es mittels Kundenkarte (die nicht jeder hat), fast unmöglich ist es bei Privatpatienten, die keine Kundenkarte haben. Ein weiterer Weg würde über die umliegenden Arztpraxen führen. Aber Achtung – hier spielt überall der Datenschutz mit! Technisch wäre eine 100%ige Rückverfolgbarkeit bis zum Patienten künftig durchaus möglich: Über eine elektronische Patientenakte, auf der alle Verordnungen und gegebenenfalls Selbstkäufe gespeichert werden und die mit dem in Bälde eingeführten securPharm-System verbunden ist.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2018; 43(17):2-2