Dr. Michael Brysch

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

los geht’s, das neue Jahr 2019! Und völlig losgelöst hat sich unser Gesundheitsminister im alten Jahr zwar noch nicht von der Erde, wohl aber vom Rx-Versandverbot und der Gleichpreisigkeit, als er auf der ABDA-Mitgliederversammlung die Katze aus dem Sack (los-)gelassen und verkündet hat, welches Los ihm für unseren Berufsstand vorschwebt. Fraglos macht nicht alles Vorgeschlagene das Unternehmen "Apotheke" zukünftig aussichtslos. Dazu zählt etwa, dass die Arzneimittelpreisverordnung im Sozialgesetzbuch V – und damit nicht mehr lose für sich – stehen soll.

Doch wir hätten wohl alles andere als das große Los gezogen, wenn Spahn jeden seiner Pläne widerstandslos umsetzen könnte. Würden wir uns etwa auf die Boni-Obergrenze von 2,50 € ausnahmslos für ausländische Versender einlassen, wäre damit ein bodenloses Fass aufgemacht, das auch mit 375 Mio. Euro zusätzlichem Honorar nicht schadlos zu kitten wäre.

Aber noch können auch die Lobbyisten von DocMorris und Co. nicht hemmungslos loskichern, denn es war einiges los nach Spahns Auftritt: Nicht nur in der Apothekerschaft wurde heftig drauflosdiskutiert – und diese Diskussion wird uns wohl auch im neuen Jahr nicht loslassen. In der Folge müssen wir uns zwar bestimmt von der ein oder anderen Wunschvorstellung loslösen. Doch wird hoffentlich kein Los über unser Los entscheiden, sondern vielmehr eine nicht kopf- und rückgratlos geführte Debatte – zugrunde gelegte Rechnungen sollten dabei nur bitte fehlerlos sein!

Gehen wir es also nicht perspektivlos an, das neue Jahr 2019! Auf die Plätze! Fertig! Los!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dr. Michael Brysch

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2019; 44(01):2-2