Editorial

Spielerische Flucht nach vorne


Dr. Michael Brysch

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

obgleich sie gerade erst aus leider unerfreulichem Anlass für Schlagzeilen gesorgt haben, erfreuen sich "Escape Rooms" derzeit großer Beliebtheit. Wie funktioniert das Ganze? Eine begrenzte Anzahl an Teilnehmern wird in einen Raum gesperrt. Die Gruppe muss innerhalb einer vorgegebenen Zeit verschiedene knifflige Aufgaben bewältigen, die ihr den Weg nach draußen öffnen. Das macht Spaß – und weil es auf das Miteinander ankommt, wird die Gruppe stärker zusammengeschweißt. Kein Wunder also, dass diverse Unternehmen einen "Escape Room"-Ausflug als Teambuilding-Maßnahme (vgl. den Beitrag "Warum Sie sich auch mal ausklinken dürfen") für ihre Mitarbeiter anbieten.

Zudem interessant für Arbeitgeber: Beim gemeinsamen Rätseln entwickelt sich eine Gruppendynamik. Schnell lässt sich z.B. erkennen, wer gerne führt, wer gut mit Zeitdruck klarkommt oder wer sich auf den Lorbeeren der anderen ausruht. Das macht sich mittlerweile manch einer zunutze, um Stellenbewerber auf ihre Eignung zu testen.

Zentral indes bleibt: Durch den gegenseitigen Austausch entwickeln die "Escape Room"-Besucher Ideen für die "Flucht". Gemeinsam sind sie schneller und stärker als jeder für sich allein. Analog zeigen Studien für verschiedene Branchen, dass der Erfahrungs- und Wissensaustausch ein zentraler Innovationstreiber ist. Übertragen auf Sie als Apothekenleiter bedeutet das: Wollen Sie nicht auf der Stelle verharren, sondern durch neue Ideen gewappnet für die Zukunft sein, bietet sich der Austausch auch mit Kollegen an – beispielsweise in einer Erfa-Gruppe. Welche Spielregeln hier gelten sollten, erfahren Sie im Beitrag "Worauf Sie bei Erfa-Gruppen Wert legen sollten".

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dr. Michael Brysch

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2019; 44(03):2-2