Fragen und Antworten

Gripsgymnastik


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Hin und wieder fordert die Rezeptur Sie auch kaufmännisch:

Ein einziger Patient erhält monatlich jeweils 30 Kapseln mit je 2,5 mg eines teuren Wirkstoffs. Grammweise bestellt kostet dieser 450 €, 5 g bekommen Sie für 1.500 €, 10 g für 2.500 €. Welche Gebinde bestellen Sie? Der abrechenbare Einkaufspreis beträgt unabhängig davon 400 €/g.

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 3/2019:

Weg mit den 1- und 2-Cent-Münzen? Die Vorschläge sehen vor, nur den Endpreis auf 5 bzw. 10 Cent zu runden, sodass die Einzelpreise bleiben und nach wie vor z.B. auf x,99 € lauten könnten. Rein statistisch dürfte es in einer Apotheke mit vielen krummen OTC-Preisen auf ein Nullsummenspiel aus Auf- und Abrunden hinauslaufen. Ähnliches gilt für Zuzahlungen jenseits glatter Beträge. Wer sehr viel mit x,99-Preisen arbeitet, dürfte eher etwas vom Aufrunden profitieren: Denn die Kunden kaufen meist nur eine oder zwei OTC-Packungen – den Endpreis (x,99 oder x,98) würden Sie dann aufrunden. Der Effekt ist aber für die meisten Apotheken marginal und würde höchstens einige hundert Euro im Jahr betragen. Allerdings ergibt sich die grundsätzliche Chance zur leichten "Preiskosmetik" bei den Einzelpreisen. Die Geldherausgabe verkürzt sich zudem minimal, genauso wie das Geldzählen abends. Und das eigene Portemonnaie wird etwas "leichter".

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2019; 44(04):2-2