Editorial

Rampensau!


Dr. Michael Brysch

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Freddie Mercury war es, Helene Fischer ist es, und Ihnen fällt bestimmt auch noch das ein oder andere Beispiel für eine "Rampensau" ein. Wie aber schaut es mit Ihnen selbst aus? Müssen Sie als Apothekenleiter nicht auch – zumindest ein klein wenig – Rampensau sein?

Schauen wir dazu in den Duden. Der kennt zwei Definitionen, eine als "leidenschaftlicher Bühnenkünstler", die andere als "jemand, der, im Mittelpunkt stehend und andere in den Hintergrund drängend, in der Lage ist, durch seine Leidenschaftlichkeit mitzureißen." Die erste greift für unseren Berufsstand zwar zu kurz, und die zweite steht dem Apothekerethos in Teilen entgegen. Ein "Destillat" aus beiden indes träfe es gut: Denn Leidenschaftlichkeit für die eigene Profession erweist sich als Grundvoraussetzung, um auf Dauer erfolgreich zu sein. Und gleichermaßen müssen Sie von der Bühne Ihrer Apotheke aus die Kunst beherrschen, sich so in den Mittelpunkt zu stellen, dass Sie die verschiedenen Anspruchsgruppen auf sich aufmerksam machen und von sich begeistern. Dazu zählt etwa, dass Sie Ärzte davon überzeugen, sich in Ihrer Nähe niederzulassen. Oder auch, dass Sie für potenzielle neue Kunden und Mitarbeiter ebenso "sichtbar" wie interessant werden.

Definieren wir nun das Ideal des "Rampensau-Apothekenleiters" als "jemanden, der von der Bühne seiner Apotheke aus in der Lage ist, sowohl Ärzte als auch Patienten und Personal durch die Leidenschaftlichkeit für seine Profession mitzureißen." Dann finden Sie sich hoffentlich in diesem Ideal wieder. Umso besser, wenn Ihnen dabei von Zeit zu Zeit auch ein Glücksschwein zur Seite steht.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dr. Michael Brysch

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2019; 44(06):2-2