Fragen und Antworten

Gripsgymnastik


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Die Rx-Preisbindung wird ja wohl demnächst "zerpflückt":

Falls die Rx-Privatverordnungen im Versand keinen Rabattbeschränkungen mehr unterliegen sollten – ab welchem Prozentsatz, der künftig über die Grenzen wandern könnte, wären die geplanten Honorarzuwächse von insgesamt rund 200 Mio. € aufgezehrt?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 14/2019:

Lassen sich 1 g Atropinum sulfuricum Dilution D5 (enthalten zu 1 g in 10 g eines bekannten Sichtwahl-Präparates) und Mercurius cyanatus Dilution D8 (enthalten zu 4 g in 10 g des Präparates) überhaupt noch analytisch nachweisen? Der Atropingehalt (Base) lässt sich zu etwa 0,75 Mikrogramm je Gramm Präparat berechnen. Photometrisch wird es da eng, aber mit apparativen Verfahren wie einer Massenspektrometrie lassen sich solche Konzentrationen durchaus noch bestimmen. Bei Quecksilbercyanid kommen wir auf etwa 3 Nanogramm Quecksilber je Gramm Präparat (bzw. molekular kaum mehr in den Parts-per-Billion [10–9]-Bereich). Da versagt die klassische Titration. Mit Verfahren wie einer Atomabsorption (z.B. Graphitrohr-AAS) sind solche Konzentrationsbereiche allerdings noch abzudecken, und auch empfindlichste elektrochemische Verfahren könnten Erfolg versprechen. Pharmakologisch liegen wir weit unter jeglichen wirksamen Dosen.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2019; 44(15):2-2