Fragen und Antworten

Gripsgymnastik


Dr. Michael Brysch

Die heutige Medizintechnik ist beeindruckend – so man sie nutzt:

Inzwischen gibt es Geräte für etwa 400 € bis 500 €, die den Blutglukosespiegel nicht-invasiv (ohne "Stechen") messen können. Rein kaufmännisch gedacht: Wann lohnt sich so ein Gerät, und für wen lohnt es sich ganz besonders?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 15/2019:

Falls ausländische Versender nicht mehr an die Rx-Preisbindung bei den Selbstzahlern gebunden sind, steht ein Markt von rund 120 Mio. Packungen zur Neuverteilung an. Der Rohertrag je Packung beträgt hier einschließlich erhaltener Einkaufsrabatte in der Apotheke deutlich über 10 €, oftmals um 12 €. Rechnen wir mit 11 € und 200 Mio. € Zusatzeinnahmen infolge des "Apotheken-Stärkungsgesetzes", dann wären diese mit 18 Mio. wegbrechenden Packungen, entsprechend 15% Versand-Marktanteil, bereits aufgezehrt. Die Zusatzarbeit für die noch völlig undefinierten pharmazeutischen Dienstleistungen bliebe jedoch auf der Kostenseite erhalten. Der wahre "Break-even" liegt also noch weit niedriger. Angesichts von heute bereits 20% Anteil im Non-Rx-Segment (zu Offizinapotheken- Verkaufspreisen), sind 15% Versandanteil keineswegs utopisch. Kritisches Einfallstor: Lifestyle-Mittel und Antibaby-Pillen.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2019; 44(16):2-2