Editorial

Napoleon zum 250.!


Dr. Michael Brysch

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

"Es gibt keine schlechten Mannschaften (…). Es gibt nur schlechte Offiziere." Zwar liegt es schon etwas zurück, dass Napoleon das gesagt haben soll – schließlich hat sich der Geburtstag des einst mächtigsten Mannes Europas gerade zum 250. Mal gejährt. Nichtsdestotrotz ist am Zitat wohl immer noch Wahres dran. Doch was macht den guten "Offizier" bzw. die gute Führungskraft von heute – oder besser noch von morgen – aus?

Diese Frage haben kürzlich verschiedene Topmanager im "Handelsblatt" beantwortet: Gabriela Pantring von der NRW.Bank etwa schwört auf hohe Einsatzbereitschaft und – wohl anders als Napoleon – auf großes Einfühlungsvermögen. Als Chef sei man Moderator, der den Mitarbeitern Freiräume lassen, ihre Talente fördern und sie einbinden solle. Ähnlich sieht es auch Gunnar Herrmann von den Ford-Werken: Es komme darauf an, das Personal dabei zu unterstützen, kreative Lösungen zu entwickeln – seien diese doch "das Wichtigste in Zeiten wie diesen."

Nun weiß man bei einer neuen Idee nicht von vornherein, ob sie funktioniert. Deswegen müsse man Vieles einfach ausprobieren, so Holger Blecker, Chef des Modehauses Breuninger, an anderer Stelle im "Handelsblatt". Basis dafür sei eine "Unternehmenskultur, die es erlaubt, Fehler machen zu dürfen. Das gilt für alle Mitarbeiter. Wir stehen ja jeden Morgen auf, um Tore zu schießen, nicht um sie zu verhindern. Handel ist ein Mannschaftssport."

Wünschenswert wäre es natürlich, dass nicht nur jeder Einzelne von Ihnen eine solche Kultur in der eigenen Apotheke fördert, sondern dass entsprechende Impulse auch von der Standesführung für die gesamte Apothekerschaft kommen.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dr. Michael Brysch

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2019; 44(17):2-2