AMNOG-Präparate

Wie sich Absätze, Umsätze und Einsparungen entwickelt haben


Dr. Michael Brysch

Der Absatzanteil von neuen Arzneien, die infolge des Arzneimittelneuordnungsgesetzes (AMNOG) den Prozess der Nutzenbewertung durchlaufen müssen, ist im Markt der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auch von August 2018 bis Juli 2019 gestiegen – gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16,1% (Abbildung). Noch stärker zugelegt hat ihr Umsatzanteil (+23,1%). Das ergab eine IQVIA-Analyse von insgesamt 244 Präparaten, die von niedergelassenen Ärzten verordnet worden waren (inklusive jeweils einzeln gezählten Parallelimporten).

Mehr als ein Viertel des Umsatzes mit AMNOG-Präparaten (27,6%) wird mit biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln erwirtschaftet. Mengenmäßig hingegen machen die Biopharmazeutika nur rund ein Zehntel der AMNOG-Präparate (9,3%) aus.

Die Einsparungen durch die Erstattungsbeträge sind von 1,573 Mrd. € (2017) auf 2,306 Mrd. € (2018) gestiegen (+46,6%). Von Januar bis Juni 2019 lagen sie bei 1,455 Mrd. €. Mit fünf Arzneigruppen wurden rund 60% der Einsparungen 2018 (1,377 Mrd. €) erzielt:

  • antineoplastische Proteinkinase-Hemmer (386 Mio. €),
  • Präparate gegen multiple Sklerose (332 Mio. €),
  • antidiabetische Dipeptidylpeptidase-IV-Hemmer (251 Mio. €),
  • antineoplastische monoklonale Antikörper (228 Mio. €) und
  • direkte Faktor-Xa-Hemmer (180 Mio. €).

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2019; 44(20):3-3