Inventurdifferenzen durch Diebstähle

Welche Präventions- und Sicherungsmaßnahmen sich ergreifen lassen


Dr. Michael Brysch

Ganze 4,3 Mrd. € betrugen die zu Verkaufspreisen bewerteten Inventurverluste des gesamten deutschen Einzelhandels im Jahr 2018 – so das Ergebnis der Studie "Inventurdifferenzen 2019" des EHI Retail Institute®. Damit sind die Verluste gegenüber 2017 um 0,2 Mrd. € gestiegen. Bewertet zu Einkaufspreisen machen sie in Relation zum Nettoumsatz 0,63% aus. Untersucht wurden 95 Unternehmen bzw. Vertriebsschienen mit insgesamt 22.551 Verkaufsstellen.

Den Handelsexperten zufolge lassen sich Verluste von 560 Mio. € auf organisatorische Gründe zurückführen, wie z.B. einen nicht erfassten Bruch oder eine falsche Preisauszeichnung. Die restlichen rund 3,75 Mrd. € seien durch Diebstähle verursacht worden: 2,38 Mrd. € davon durch Kunden, gut 1 Mrd. € durch die eigenen Mitarbeiter und 350 Mio. € durch Lieferanten bzw. Servicekräfte. Durch die diebstahlbedingten Mehrwertsteuerausfälle ergäbe sich ein volkswirtschaftlicher Schaden von jährlich 510 Mio. €.

Um die Inventurdifferenzen zu reduzieren, gibt der Einzelhandel jährlich 1,45 Mrd. € aus. In der Abbildung sehen Sie eine Auswahl an Präventions- und Sicherungsmaßnahmen, die die Unternehmen 2019 in größerem, gleichem oder geringerem Ausmaß als 2018 einsetzen wollen.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2019; 44(21):3-3