Fragen und Antworten

Gripsgymnastik


Dr. Michael Brysch

In Apotheken wird ja gern gewogen – nun denn (schwierig!):

Sie haben zehn Beutel, gefüllt mit je zehn goldenen Münzen. In neun Beuteln befinden sich vergoldete Platinmünzen (Gewicht je 21,5 g), in einem jedoch die heute tatsächlich viel wertvolleren Goldmünzen (Gewicht je 19,3 g). Sie haben eine Digitalwaage, mit der Sie möglichst wenig (Idealfall: einmal!) wiegen sollen. Wie können Sie bestimmen, in welchem Beutel die Goldmünzen sind?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 1/2020:

Beim Blutdrucksenker (100er-Schachtel mit insgesamt 16 g Wirkstoff zu 150 € Kilopreis) macht der Arzneistoff 2,40 € je Packung aus – bei 10 € Herstellerpreis recht viel. Steigt der Kilopreis auf 400 €, betragen allein die Wirkstoffkosten stolze 6,40 €. Das riecht nach Verlustgeschäft. "No-Show" ist dann tatsächlich die ökonomisch bessere Alternative, mit anderen Worten: Sie liefern gar nicht mehr ("Lieferengpass"). Genau das passiert immer öfter. Behelfen können sich Hersteller, indem sie sich selbst über Lieferkontrakte absichern oder aber im Voraus produzieren – sofern Laufzeiten und Planbarkeit der Absatzmengen das erlauben. Gefährdet sind insbesondere Präparate mit hohen Wirkstoffkosten-Anteilen, sehr wenigen Wirkstoffanbietern bzw. ganz speziellem Produktions-Know-how.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2020; 45(02):2-2