Hamsterkäufe und Co.

Wie sich die Apothekenumsätze zu Krisenbeginn verändert haben


Dr. Michael Brysch

Keine Frage, dass die Coronakrise auch die Apothekenumsätze beeinflusst. Während die durchschnittliche Veränderungsrate der letzten fünf Februar-Werte +2,6% betrug, setzten die Apotheken dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge im Februar dieses Jahres – also im Vorfeld des Shutdown – preisbereinigt ganze 6,0% mehr um als im Februar 2019. Es sieht also ähnlich aus wie im Einzelhandel allgemein, wo das diesjährige Februar-Plus bei 6,4% lag.

Wie sich die Vor-Ort-Apotheken-Umsätze u.a. von Schmerz- und Desinfektionsmitteln sowie Immunstimulanzien im Zuge der Krise entwickelt haben, hat der Informationsdienstleister IQVIA untersucht (Abbildung): Nach dem anfänglichen Anstieg nahmen die Umsätze ab Woche 13 in allen ausgewählten Produktgruppen ab, wohl weil sich die Kunden bis dahin ausreichend mit Vorräten eingedeckt hatten. IQVIA schließt daraus auch, dass Prävention in der aktuellen Lage eine immer wichtigere Rolle spiele.

Laut Destatis äußert sich der (zumindest anfängliche) krisenbedingte Umsatzanstieg in Apotheken bislang übrigens noch nicht in gleichermaßen gestiegenen Preisen. Allgemein ergänzend weist die Bundesbehörde darauf hin, dass die Preise für rezeptpflichtige Medikamente von März 2015 bis März 2020 um 2,7%, diejenigen für rezeptfreie Medikamente um 11,1% zugelegt hätten.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2020; 45(10):3-3