Wenn es kein Bargeld mehr gäbe

Wohin der Trend beim Bezahlen geht


Dr. Michael Brysch

Überall wird derzeit empfohlen, möglichst bargeldlos zu bezahlen – was sich wohl nachhaltig auf das Bezahlverhalten auswirken dürfte. Allerdings hat sich schon vor der Coronakrise gezeigt, dass auch in Deutschland der Hang zum Bargeld abnimmt, je jünger die Verbraucher sind – so etwa in der bereits im AWA 9/2020 zitierten Studie des Bundesverbandes deutscher Banken (Abbildung).

Zwar sagten im Schnitt noch 46% der 1.019 Befragten, dass es "schlecht" wäre, wenn es kein Bargeld mehr gäbe, und 30% fänden das "nicht so gut". 16% allerdings beurteilten eine bargeldlose Welt als "gut" und 7% als "sehr gut". Die restlichen 1% machten keine Angabe.

Die Ergebnisse geben auch Aufschluss darüber, wie viel Bargeld die Deutschen bei sich haben, wenn sie aus dem Haus gehen. Über alle Befragten hinweg liegt der Durchschnitt bei 106 €. Differenziert in verschiedenen Gruppen, sieht das Ganze so aus:

  • Frauen: 76 €,
  • Männer: 135 €,
  • Barzahler: 134 €,
  • Kartenzahler: 57 €.

Betrachtet man, wie sich die Beträge auf die Befragten verteilen, ergibt sich folgendes Bild:

  • ≤20 €: 17%,
  • ≤50 €: 39%,
  • ≤100 €: 22%,
  • ≤300 €: 7%,
  • >300 €: 3%.

Die letzten 12% scheinen sich nicht geäußert zu haben. Wer übrigens wissen will, welche Kosten je nach Bezahlart anfallen, der schaue in unseren Beitrag "Bezahlmöglichkeiten in der Apotheke (Teil 2)".

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2020; 45(11):3-3