Fragen und Antworten

Gripsgymnastik


Dr. Michael Brysch

Die gewohnten Zahlen geraten ganz schön durcheinander:

Viele Apotheken blicken zurzeit auf weit höhere Rezeptdurchschnitte und Pro-Kopf-Umsätze, bei allerdings stark schwindenden prozentualen Handelsspannen. Welche Erklärungen gibt es hierfür?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 11/2020:

Mindestens ein Jahr mit dem halben Rohertrag durchhalten oder für drei dieser reduzierten Monatsroherträge "den Schlüssel final herumdrehen"? Nehmen wir der Einfachheit halber stolze 100.000 € Ausgangsrohertrag pro Monat an, 25% davon seien Gewinn, 75% Kosten. Jetzt werden daraus maximal 50.000 €, bei näherungsweise immer noch 75.000 € Kosten (nur sehr wenig ist in der Apotheke umsatzvariabel). Das bringt satte 25.000 € Verlust je Monat ein, 300.000 € pro Jahr. Die Kosten müssten monatlich um ein Drittel (von 75.000 € auf 50.000 €) gesenkt werden, nur um auf Null zu kommen – schwierig! Alternativ können Sie für drei reduzierte Monatsroherträge, also 150.000 €, die Apotheke abwickeln. Das wäre rein kaufmännisch die günstigere Variante. Sie dürfte sich oft bei schwachen Standorten anbieten, die kaum mehr eine Chance haben, auf einen grünen Zweig zu kommen. Bei einer Apotheke mit einem Millionen-Jahresrohertrag dagegen sollte man sich die Perspektiven dann doch genauer ansehen …

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2020; 45(12):2-2