Corona, Konjunkturpaket und Co.

Wie der Mehrwertsteuer-"Wumms" bei den Apotheken ankommt


Dr. Michael Brysch

Die Kundenfrequenzen in den Apotheken scheinen sich wieder zu normalisieren. Das legt zumindest der APOkix des IFH Köln nahe. Ihm zufolge haben sich die Kundenfrequenzen im Juni 2020 bei 31% der rund 190 befragten Apothekenleiter gegenüber dem Vorjahresmonat kaum verändert. Bei 15% sind sie leicht gestiegen, bei 55% leicht gesunken.

Noch im April waren die Kundenfrequenzen bei 25% stark und bei 24% leicht gestiegen, bei 19% stark und bei 20% leicht gesunken, und bei 12% lagen sie weitgehend auf Vorjahresmonatsniveau. Im Mai hingegen waren sie bei nur 9% leicht gestiegen, dagegen bei 39% stark und bei 27% leicht gesunken – und nur bei 15% annähernd gleich geblieben.

Das Konjunkturpaket der Bundesregierung schneidet bei den Befragten eher mäßig ab:

  • Nur 1% hält es für "sehr gut",
  • 21% beurteilen es als "gut",
  • 40% als "befriedigend",
  • 22% als "schlecht",
  • 6% als "sehr schlecht", und
  • 10% haben keine Meinung.

Ein wesentlicher Punkt des Pakets ist die Mehrwertsteuersenkung. 72% der Befragten haben deshalb im Schnitt die Preise für apothekenpflichtige Arzneimittel gesenkt, 62% haben dies auch für freiverkäufliche Arzneimittel getan, und 56% für das Rand- und Nebensortiment. Was Apothekeninhaber ansonsten zur Mehrwertsteuersenkung sagen, zeigt die Abbildung.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2020; 45(17):3-3