Düstere Aussichten

Wie es um den lokalen Einzelhandel bestellt ist


Dr. Michael Brysch

Weitestgehender Stillstand in den Geschäften vor Ort! Schon im November 2020, als der Einzelhandel noch geöffnet hatte, verzeichneten die Einkaufsstraßen stark reduzierte Passantenfrequenzen: In den 40 Straßenabschnitten der 21 deutschen Städte, die die Firma Hystreet im Auftrag des Instituts der Deutschen Wirtschaft untersucht hat, waren gerade einmal 18,3 Mio. Menschen unterwegs. Das entspricht einem Rückgang um knapp 44%, denn im November 2019 hatten sich hier noch 32,5 Mio. Passanten getummelt.

Dann kam der Dezember – und mit ihm jener Lockdown, der die Lage des Einzelhandels vor Ort noch weiter verschärft hat. Stefan Genth, der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), äußerte sich dazu folgendermaßen: "Hohe Umsatzverluste im für viele Händler überlebenswichtigen Weihnachtsgeschäft bringen zahlreiche Unternehmen unverschuldet in eine prekäre Situation."

Eine Umfrage des HDE aus der ersten Januar-Woche 2021 wirft nun einen Blick auf die konkrete Situation von 1.500 Händlern. Von diesen haben

  • 71% seit Krisenbeginn staatliche Unterstützung erhalten,
  • 23% derzeit staatliche Hilfe beantragt und
  • 69% den Plan, einen Antrag auf Überbrückungshilfe III zu stellen.

79% der Befragten reichen die aktuellen Hilfemaßnahmen aber nicht zur Existenzsicherung aus. Für wie akut gefährdet sich die Händler halten, sehen Sie in der Abbildung.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2021; 46(03):3-3