Dr. Michael Brysch
"Apothekerlatein" oder die pure Wahrheit?
Eine Kollegin erzählt ganz stolz, dass sie mit den zehn Top-Kunden in ihrer Apotheke angeblich 50% ihres Umsatzes bestreitet – und auch ein beachtliches Viertel ihres gesamten Rohertrages! Ist so etwas heute überhaupt noch in einer Apotheke möglich? Und falls ja, wie bzw. womit könnte es funktionieren?
Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 9/2021:
Die Rentenprognose lautet auf 4.000 € zu heutigen Preisen, und Sie fragen sich: Welchem Betrag entspricht das in 30 Jahren kaufkraftbereinigt? Bei konstant 2% Inflation sinkt die Kaufkraft von 4.000 € heute auf das dann noch rund 0,545-Fache ((1–0,02)30), also auf 2.182 €. Anders gewendet: Sie bräuchten 4.000 €/0,9830=7.333 €. Herrschen 18 Jahre lang 2% Inflation, zehn Jahre 3% und zwei Jahre lang 5%, werden die Terme für die einzelnen Zeitabschnitte einfach multipliziert: Sie bräuchten also 4.000 €/(0,9818∙0,9710∙0,952)=8.646 €. Doch richtet sich der tatsächliche spätere Rentenwert auch nach der jährlichen Anpassung der Beiträge. Eine inflationsgerechte Dynamisierung dieser Beiträge sollte den Rentenwert real erhalten können. Andernfalls müssen die Alarmglocken schrillen.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2021; 46(10):2-2