Editorial

Bewegung macht glücklich


Dr. Michael Brysch

Liebe Leserinnen und Leser,

"denn seiner Natur nach ist der menschliche Geist beweglich und will vorwärts eilen." Es sei mal dahingestellt, ob tatsächlich jeder Mensch über diese geistige Flexibilität verfügt, die der römische Philosoph Seneca schon vor rund 2.000 Jahren postuliert hat – und ob diejenigen, die über sie verfügen, das Neu-Gedachte dann auch wirklich in die Praxis umsetzen. Das vergangene Jahr hat jedoch verdeutlicht, wie notwendig das ist, um auch Ausnahmesituationen zu überstehen – und vielleicht sogar gestärkt daraus hervorzugehen.

Unser Berufsstand jedenfalls hat seine Flexibilität in der Pandemie erfolgreich bewiesen. Beispiele gab der Kölner Apotheker Erik Tenberken kürzlich auf der "INTERPHARM online": "Wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass Apotheken Teststellen betreiben können und wollen? Wir haben allen gezeigt, dass es geht!" Und weiter: "Wie schnell die Impfungen gegangen sind, seit Apotheken und Ärzte mit im Spiel sind! Da kann man doch mal sehen, was wir alles leisten können […]! Darauf kann man gut aufbauen für die Zukunft!"

Die Oberurseler Apothekerin Miriam Oster ergänzte, dass es für diese Zukunft gelte, "weiter Augen und Ohren offenzuhalten, wie sich die Dynamik der Pandemie entwickelt, und zu versuchen, immer noch einen Schritt vorzugehen und nicht abzuwarten." Dazu gehöre natürlich auch eine gewisse Risikobereitschaft. Schließlich könne man "kein Unternehmen leiten, wenn man nicht bereit ist zu sagen: 'Den Schritt gehe ich jetzt, und hinterher schaue ich […] mal, was rauskommt!'"

Ganz zuträglich dürfte ein Quäntchen Optimismus on top sein. Denn wie soll Seneca auch gesagt haben: "Vertraue auf Dein Glück, und Du ziehst es herbei!"

Es grüßt Sie herzlichst

Ihr

Dr. Michael Brysch

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2021; 46(11):2-2