Qualität, Haltbarkeit, Nachhaltigkeit

Warum hochwertige Arbeitskleidung so wichtig ist


Wolfgang Grupp

Für Arbeitskleidung gelten heutzutage hohe Maßstäbe. Sie soll nicht nur gut aussehen, sondern sie soll vor allem bequem sein, schließlich wird sie an jedem einzelnen Arbeitstag getragen. Darüber hinaus muss sie ebenso robust, pflegeleicht und langlebig sein.

Kompetenz, Vertrauen, Professionalität und Sicherheit: das alles müssen Mitarbeitende in einer Apotheke ausstrahlen. Ob im klassischen weißen Kittel oder im modischen Poloshirt mit eigenem Corporate Design – durch hochwertige und einheitliche Arbeitskleidung unterstreichen Sie Ihre Kompetenz und schaffen eine vertrauensvolle Nähe zu Ihren Kunden.

Damit Sie und Ihr Team sich in einheitlichem Look präsentieren können, dürfen Farben nicht verblassen, die Einlaufwerte müssen gering sein, und Drucke (z.B. Mitarbeiternamen oder Ihr Logo) sollen lange erhalten bleiben. Wer darüber hinaus noch Wert auf nachhaltige Kleidung legt, wird an Billigkleidung vom anderen Ende der Welt kaum Freude haben.

Billige Massenware aus Fernost

Schaut man sich die Preisentwicklung bei Poloshirts an, stellt man fest, dass diese im Laufe der Jahre immer günstiger wurden. Woran liegt das? Die Antwort ist einfach: Viele deutsche Hersteller haben ihre Produktion ins Ausland verlagert. Nicht selten ans andere Ende der Welt, wo Mindestlöhne, Arbeitssicherheit oder soziale Absicherung Fremdwörter sind.

In den Textilfabriken werden die Mitarbeitenden nicht selten zur Arbeit gezwungen und müssen ihre Arbeitsleistung unter menschenunwürdigen Bedingungen erbringen. Das macht das Endprodukt billig, obwohl es anschließend noch um die halbe Welt reisen muss, um in deutschen Regalen zu landen.

Lange Freude hat der Verbraucher daran jedoch meist nicht. Nähte reißen, Knöpfe lösen sich, der Stoff ist dünn, verzieht sich und riecht nach Chemie.

So arbeiten Textilhersteller mit Verantwortung

Am Anfang steht die Baumwolle. Diese wächst bekanntermaßen nicht in Deutschland und muss daher aus dem Ausland importiert werden. Wichtig ist, dass sie fair angebaut wird und möglichst nachhaltig ist.

Die Biobaumwolle, die von verantwortungsbewussten Unternehmen genutzt wird, wird in sogenannter Mischkultur angebaut. Das bedeutet, dass neben der Baumwolle noch weitere Früchte auf den Baumwollfeldern gedeihen. So bleibt die Bodenfruchtbarkeit auf natürliche Weise erhalten.

Schädlinge interessieren sich dabei mehr für die Früchte – und die Baumwolle bleibt hochwertig und unangegriffen. Bewässert wird mit dem, was ganz natürlich vom Himmel fällt. Sollte der Regen einmal nicht ausreichen, wird gezielt dosiert per "Tröpfchenbewässerung" nachgeholfen.

Achten Sie auf die Grammatur

In Deutschland wird aus dem Baumwollgarn dann hochwertiger Stoff gestrickt. Dieser wird in vielen unterschiedlichen Qualitäten hergestellt. Achten Sie bei Firmenkleidung darauf, dass er nicht zu dünn ist. Die sogenannte "Grammatur" zeigt an, wie schwer und robust der Stoff ist. Eine Grammatur des Stoffes von z.B. 190 Gramm bedeutet, dass ein Quadratmeter des Stoffes eben jene 190 Gramm wiegt. Je höher die Grammatur, desto dicker, schwerer und strapazierfähiger ist der Stoff.

Die Vorbereitung des Stoffes

Nach dem Stricken erreicht der Stoff die "Ausrüstung". Hier wird er zunächst gewaschen, gebleicht und dann gefärbt. Diese Verfahren finden bei verantwortungsbewussten Unternehmen ohne schädliche Chemikalien statt. Die Kleidung sollte weder Menschen, noch die Umwelt belasten. Gerade für empfindliche Menschen ist es wichtig, dass der Stoff die Haut nicht reizt oder gar Allergien auslöst. Achten Sie deshalb auf Produkte, die mindestens nach dem "OEKO TEX® Standard 100" zertifiziert sind.

Die Verarbeitung

Ausgebildete und professionelle Näherinnen und Näher fertigen aus den zuvor zugeschnittenen Teilen ein fertiges Shirt. Hier ist Präzision wichtig. Moderne Nähmaschinen unterstützen die Mitarbeitenden dabei. Textilhersteller, die verantwortlich handeln, stellen ihre Mitarbeitenden fest ein und bezahlen angemessene Löhne.

Ein perfekter Schnitt, saubere Nähte und ein Stoff, der sich nicht verzieht, ist die eine Seite der Medaille. Gerade in der Veredelung geht es aber darum, dass Sie und Ihre Mitarbeitenden in einem professionellen Licht stehen. Wer zum Beispiel das eigene Logo auf dem Shirt haben möchte, muss sich darauf verlassen, dass es auch noch nach Jahren deutlich erkennbar ist. Hierzu bieten sich mehrere Methoden an:

  • Siebdruck,
  • Stickerei,
  • Digitaldruck,
  • Flock,
  • Transferdruck,
  • Sublimation,
  • Digitaldruck.

Wir wollen in diesem Artikel nur auf die beiden häufigsten und zugleich beliebtesten Veredelungsmethoden eingehen: Siebdruck und Stickerei.

Der Siebdruck

Beim Siebdruck ist es möglich, kleine, feine und auch großflächige Motive aufzubringen. Die speziellen Druckfarben sind völlig unbedenklich für Mensch und Umwelt und darüber hinaus lange haltbar. Produkte, die mit dem Siebdruckverfahren veredelt wurden, sind bei 60°C waschbar und dadurch auch optimal für Arbeitskleidung geeignet. Bei richtiger Pflege halten sie "ewig".

Die Stickerei

Auffällig, edel und langlebig: Die Stickerei ist die Königsklasse der Veredelungsarten für Stoffe. Ganz individuell kann Ihr Logo oder Ihr Namenszug aufgebracht werden. Auf der Brust, der Schulter, am Kragen oder auf dem Rücken – wo Sie Ihre Stickerei sehen möchten, entscheiden Sie selbst. Hochwertige Stickmaschinen schaffen bis zu 5 Millionen Stiche in der Stunde. Damit sind auch komplexere, mehrfarbige Motive möglich.

Fazit

Hochwertige Kleidung erkennen Sie vor allem daran, dass die Mitarbeitenden, die sie herstellen, unter fairen und sicheren Bedingungen arbeiten. Denn nur wer sich in seinem Unternehmen wohlfühlt, geschätzt und fair bezahlt wird, liefert auch hochwertige Arbeit ab.

Modernste Wasch- und Bleichanlagen ermöglichen eine umweltfreundliche Herstellung. Firmeneigene Kraftwerke versorgen den Betrieb mit umweltschonend erzeugtem Strom. Alle Behandlungsprozesse in der Herstellung entsprechen den strengen Richtlinien des "STANDARD 100 by OEKO-TEX®". Der Verbraucher profitiert von schadstofffreien und hautverträglichen Produkten. Transportwege bleiben kurz, weil alles in Deutschland hergestellt wird.

Diese und viele weitere Punkte sind in den Textilfabriken in Bangladesch, China und anderswo bei weitem nicht Standard. Bei nachhaltig arbeitenden Textilherstellern in Deutschland dagegen schon. Gründe, die ihren Preis wert sind!

Wolfgang Grupp jun., TRIGEMA Inh. W. Grupp e.K., 72393 Burladingen, E-Mail: grupp.jun@trigema.de

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2021; 46(19):12-12