Editorial

Antike Bedrohungen


Dr. Michael Brysch

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor mehr als 3.000 Jahren sollen die Griechen (auch: "Danaer") Troja mit Hilfe des Trojanischen Pferdes eingenommen haben. Und Sie ahnen vermutlich schon, wohin diese kurze, antik-mythologische Einleitung führen soll. Genau! Zumindest zwei mit entsprechenden Metaphern belegte Bedrohungen tangieren derzeit nämlich auch die hiesigen Apotheken. So hat zum einen Peter Ditzel in der DAZ 42/2018 die Frage aufgeworfen, ob honorierte Dienstleistungen nicht den Beigeschmack eines "Danaer-Geschenks" aufweisen, wenn sie von Jens Spahn als Entgegenkommen für den Verzicht auf das Rx-Versandverbot angeboten werden.

Zum anderen kommt man an jenen als "Trojanern" bezeichneten Schadprogrammen nicht vorbei, wenn es um die IT-Sicherheit geht. Und in Sachen IT-Sicherheit hat die Gefährdung nach dem jüngst veröffentlichten Lagebericht des "Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik" zugenommen. So etwa seien 2018 mehr als 800 Mio. Schadprogramme im Umlauf gewesen (2017: mehr als 600 Mio.). Für die Wirtschaft hätten Cyber-Angriffe erhebliche Konsequenzen: Knapp 70% der Unternehmen und Institutionen in Deutschland seien 2016 und 2017 Opfer von Cyber-Angriffen geworden. Knapp die Hälfte davon ist laut Bericht "erfolgreich" verlaufen, und jeder zweite der erfolgreichen Angriffe habe zu Produktions- bzw. Betriebsausfällen geführt. Gerade im Zuge der Digitalisierung (vgl. z.B. den Beitrag "E-Health-Gesetz: Wie Sie den Anschluss schaffen") wird es somit immer wichtiger, auch die Apotheken-IT zu schützen. Worauf es dabei ankommt, erfahren Sie hier. Auf dass die Warnungen vor Cyber-Kriminalität nicht als Kassandra-Rufe verhallen mögen!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dr. Michael Brysch

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2018; 43(21):2-2