Editorial

Apotheke in Knallpink


Dr. Michael Brysch

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vielleicht schmückt sie in diesen Tagen auch Ihr Wohnzimmer? Euphorbia pulcherrima, auch bekannt als "Weihnachtsstern". So stimmt es fast wehmütig, wenn man in der "Rhein-Neckar-Zeitung" liest, dass die ehemalige Topfpflanze Nummer Eins in Deutschland an Image verloren hat.

Blicken wir auf das vergangene Jahr zurück, sieht es in mancher Hinsicht für die Apotheken leider ähnlich aus: Ereignisse wie "Bottrop", die Valsartan-Krise oder der Lunapharm-Skandal haben – direkt oder indirekt – am Image nach außen gekratzt. Und auch nach innen hat es einiges gegeben, das den Apothekerberuf sowohl für die, die ihn schon ausüben, als auch für die, die ihn gerne ergreifen wollen, nicht attraktiver macht: Denken Sie nur an den mit der Datenschutz-Grundverordnung verbundenen Aufwand, an die Honorierungs- oder auch an die Versandhandels-Unsicherheiten.

Diese Probleme ziehen sich ins neue Jahr hinein, und neue Herausforderungen – wie etwa securPharm (vgl. Beiträge "Jetzt handeln und auf Nummer sicher gehen" sowie "Welche Chancen sich für Ihre Apotheke durch securPharm eröffnen") – kommen hinzu. Wir sollten trotzdem hoffen und aktiv darauf hinwirken, dass sich auch Erfreuliches ereignet, dass aus vermeintlichen Stolpersteinen Chancen erwachsen und dass damit das Image sowohl nach außen als auch nach innen aufpoliert wird.

Das "Reputationsproblem" der Weihnachtssterne versucht man mit besonderen Formen und Züchtungen anzugehen, die z.B. knallpinke Blätter haben. Knallpink muss unser "A" nicht unbedingt werden – es sollte allerdings in neuem rotem Glanz erstrahlen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und allen, die Ihnen wichtig sind, stellvertretend für das AWA-Team frohe und erholsame Festtage.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dr. Michael Brysch

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2018; 43(24):2-2