Editorial

Mehr als nur drei ???


Dr. Michael Brysch

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

was geschieht, wenn der Kabinettsentwurf für das "Apotheken-Stärkungsgesetz" tatsächlich durchkommt und z.B. §78 Abs. 1 Satz 4 aus dem Arzneimittelgesetz gestrichen wird? Gerät dann unser komplettes Arzneimittelpreissystem ins Wanken? Und was bringen die pharmazeutischen Dienstleistungen? Höhere Erträge – oder vor allem höheren Aufwand?

Wie soll die im "Digitale Versorgungsgesetz" geplante Frist zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur (nämlich bis zum 31.03.2020) eingehalten werden, wenn die ersten Feldtests der Konnektoren erst Ende dieses Jahres stattfinden? Sollen wir zaubern lernen?

Wie gehen wir mit der jüngsten Entscheidung des Bundesgerichtshofs zu Apothekenwerbegaben um? Bekommen Kinder von jetzt an keinen Traubenzucker mehr, wenn ihre Eltern ein Rezept einlösen? Und heißt es dann: "Mami! Papi! In diese Apotheke will ich nicht mehr, wenn ich hier nichts Süßes bekomme!"?

Erfüllt mein neuer Mitarbeiter die Erwartungen, die ich in ihn gesetzt habe? Und erfülle auch ich seine? Oder übersetzt: Wie kann ich ihm gleich während der Einarbeitungsphase den erhofften "Traumarbeitsplatz" bieten, damit er nicht zur Konkurrenz abwandert – die schließlich in Zeiten des Personalmangels auf der Lauer liegt?

Fragen über Fragen, die unseren Berufsstand umtreiben. Beantworten lassen sie sich (zumindest heute) noch nicht alle bzw. noch nicht endgültig. Immerhin auf die letzten beiden möchten wir Ihnen aber in diesem AWA Antworten mit auf den Weg geben. Und wenn Sie selbst Fragen stellen wollen, z.B. um Ihre Mitarbeiter strategisch zu führen, dann schauen Sie doch mal in unseren Beitrag "Warum es sich lohnt, kluge Fragen zu stellen".

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dr. Michael Brysch

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2019; 44(13):2-2