Fragen und Antworten

Gripsgymnastik


Dr. Michael Brysch

Ärgernis "Lieferengpässe" – betriebswirtschaftlich verständlich? Rechnen wir einmal:

Als Hersteller und Rabattvertragspartner erhalten Sie 10 € netto pro 100er-Packung mit 160 mg Wirkstoff je Tablette. Der Kilopreis des Wirkstoffs beträgt normalerweise 150 €. Produktionsprobleme katapultieren ihn auf 400 € (solche Sprünge gibt es tatsächlich). Welche wirtschaftlichen Konsequenzen drohen, und was tun Sie?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 24/2019:

Wie viele Interaktionsmöglichkeiten gibt es zwischen n Wirkstoffen? Betrachten wir nur die Molekülpaarungen (und nicht, dass zwischen A und B mehrere Interaktionen auf unterschiedlichen Ebenen bestehen können, so etwa bei der Metabolisierung und am Rezeptor). Bei z.B. fünf Wirkstoffen (A bis E) kann A mit B, C, D bzw. E interagieren (vier Möglichkeiten), B dann noch mit C, D bzw. E (drei Möglichkeiten), C mit D bzw. E (nochmal zwei Möglichkeiten) und schlussendlich D mit E (eine Möglichkeit), macht zusammen zehn Möglichkeiten. Bei n Wirkstoffen gibt es also (n – 1) + (n – 2) + (n – 3) + … Optionen (die Reihe endet, wenn der letzte Term den Wert eins annimmt). Das Ganze lässt sich auch in der Gleichung (n2 – n) / 2 zusammenfassen. Bei zehn Wirkstoffen gäbe es also (10 ∙ 10 – 10) / 2 = 45 Wechselwirkungsmöglichkeiten.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2020; 45(01):2-2