Fragen und Antworten

Gripsgymnastik


Dr. Michael Brysch

Hin und wieder lohnt es sich auch mal, den Blickwinkel zu wechseln:

Bis Ende September wird der Botendienst mit 5 € plus Mehrwertsteuer vergütet. Wenn Sie die gesetzlichen Krankenkassen vertreten müssten: Mit welchen Kosten würden Sie rechnen? Und welche Anforderungen würden Sie an den Botendienst stellen, damit er dauerhaft zu diesem Preis in die Regelversorgung übernommen werden kann?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 12/2020:

Höhere Rezeptdurchschnitte und Pro-Kopf-Umsätze wegen der Corona-Pandemie? Was auf den ersten Blick grotesk erscheint, erklärt sich schnell. So bleiben die klassischen Laufkunden den Apotheken je nach Standort mehr oder weniger stark fern. Damit entfallen viele Barverkäufe im niedrigeren Preissegment. Die Arztpraxen haben ihre Betriebe heruntergefahren, bis Ende Mai konnte man sich telefonisch krankschreiben lassen. In der Folge nahmen auch hier die Patientenfrequenzen ab. "Gelegenheits- und Kleinverordnungen", z.B. infolge von banalen Erkrankungen, fielen weg. Es blieben die teureren Verordnungen für schwere und chronische Erkrankungen. Somit mussten die Pro-Kopf-Umsätze bei abnehmender Kundenfrequenz steigen. Und: Höherpreisige Verordnungen gehen mit niedrigeren prozentualen Handelsspannen einher, sodass letztere ebenfalls deutlich gesunken sind.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2020; 45(13):2-2