Fragen und Antworten

Gripsgymnastik


Dr. Michael Brysch

Der Versandhandel ist immer wieder für Sorgenfalten gut:

Wenn der Versand von Non-Rx-Produkten bundesweit im Jahr um 10% auf 220 Mio. Packungen zulegt – mit welcher Kundenfrequenz-Einbuße müssen Sie dann in der Offizinapotheke im Schnitt circa rechnen?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA 20/2020:

Eine Apotheke mit 2,4 Mio. € Jahresumsatz weist bei 7% Rendite einen Gewinn von 168.000 € aus. Wenn 210.000 € eines Rezeptabrechners ausstehen, entspricht dies auf den ersten Blick weit mehr als einem Jahresgewinn. Doch was steht wirklich aus? Handelt es sich um die eingereichte Brutto-Rezeptsumme ("Taxsumme"), sind die Zuzahlungen (im Schnitt 4% bis 5%, die haben Sie in der Kasse), der Kassenrabatt (2% bis 3%) und am Ende noch die Mehrwertsteuer (von jetzt 16%) herauszurechnen, um zum steuerlichen Nettobetrag zu gelangen – hier grob 169.000 €. Handelt es sich um den erwarteten Zahlbetrag ("Rezept-Netto"; das ist nicht der steuerlich wirksame Nettoumsatz), geht nur die Mehrwertsteuer ab – es bleiben rund 181.000 € echter Verlust. Ganz hart wird es, falls die Mehrwertsteuer abzuführen ist, obwohl die Zahlung tatsächlich ausbleibt (Sollversteuerung, wenn z.B. eine Abrechnung vorliegt). Das ist unbedingt mit dem Steuerbüro bzw. dem Finanzamt zu klären.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2020; 45(21):2-2