Vor Ort – aber nicht nur

Warum es sich manchmal lohnt, zweigleisig zu fahren


Dr. Michael Brysch

Daten aus unterschiedlichen "Ecken" untermauern es stets aufs Neue: Apothekenkunden beziehen ihre Medikamente – sicherlich in der letzten Zeit zusätzlich Corona-getriggert – immer häufiger auch online. Nun sind es die Ergebnisse einer Befragung von 1.193 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, die der Digitalverband Bitkom im April und Mai dieses Jahres angerufen hat.

Während 2018 "nur" 42% der Befragten (damals 1.006 Personen ab 14 Jahren) ihre Medikamente regelmäßig online gekauft haben, sind es mittlerweile ganze 58%. Wie sich die Online-Käufer über die verschiedenen Altersgruppen verteilen, sehen Sie in der Abbildung.

Ebenfalls gefragt hat man nach der Zufriedenheit derjenigen, die Medikamente im Netz bestellen: Mit der angebotenen Auswahl sind 92% zufrieden oder sehr zufrieden – und 91% auch mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein Lob für die Liefergeschwindigkeit haben 78% übrig. Und mit dem Informationsangebot der Online-Apotheken sind 47% sehr zufrieden oder zufrieden.

Die Befragten kommen aber durchaus auch zu Ihnen in die Vor-Ort-Apotheke: Immerhin 99% erwerben dort Rx-Arzneimittel – und 74% nicht verschreibungspflichtige Medikamente (für welche 39% allerdings auch Reformhäuser oder Drogeriemärkte aufsuchen).

Fazit: Ein eigener Online-Shop könnte also gerade auch als Zusatzangebot für Ihre Vor-Ort-Kunden durchaus sinnvoll sein (vgl. unsere Serie ab dem AWA 12/2020).

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2020; 45(21):3-3