Jahresbilanz der vergüteten pharmazeutischen Dienstleistungen

Enorme Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit


Dr. Hubert Ortner

Seit einem guten Jahr können Apotheken ihren Kunden fünf honorierte pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) anbieten. Dass diese im Versorgungsalltag weit weniger Einzug gehalten haben, als ursprünglich erwartet, und zudem von vielen Apothekeninhabern als defizitär eingestuft werden, ist die Quintessenz des aktuellen Apothekenkonjunkturindex (Apokix) des IFH Köln.

So ist die Apothekerschaft mit ihren Erfahrungen zwiegespalten: Jeweils rund ein Drittel der Befragten zieht ein positives oder negatives Fazit, 37 % zeigen sich (noch) unentschlossen in ihrer Bewertung. Die am häufigsten angebotenen pharmazeutischen Dienstleistungen sind die Einweisung zur korrekten Anwendung von Inhalativa (59 %), die Risikoerfassung bei Bluthochdruck-Patienten (50 %) sowie die erweiterte Medikationsberatung (46 %). Doch zeigen sich viele Apotheken von der Kundennachfrage und dem wirtschaftlichen Erfolg enttäuscht: 51 % der Befragten sind von einer höheren Nachfrage ausgegangen, und 82 % stufen das Angebot gegenwärtig als Zuschussgeschäft ein.

Auf Seiten der Apotheken verhindern mangelnde zeitliche oder personelle Ressourcen in vielen Fällen die Einführung (82 %). Die Hälfte der Befragten gibt außerdem an, dass die pDL zu viel Bürokratie mit sich bringen (55 %) und die Vergütung unzureichend sei (40 %). Auch die unsichere Kundennachfrage hält aktuell viele Apotheken vom Angebot der pharmazeutischen Dienstleistungen ab (34 %).

Abb. Hauptgründe, warum Apotheken pDL nicht anbieten

Quelle: Apokix August 2023, IFH Kön

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