Umstellung von Cardlink auf das neue PoPP-Verfahren ab 2026

„Es gibt kein ‚zu spät‘ bei der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen!“


Dr. Hubert Ortner

Für 2026 steht die Einführung des neuen PoPP-Verfahrens (Proof of Patience Presence) auf der Agenda. Dieses markiert den Startpunkt für die GesundheitsID als neuem digitalen Versicherungsnachweis. Zudem können Apotheken darüber in Zukunft E-Rezept-Abrufe freigeben und auf die elektronische Patientenakte (ePA) zugreifen. PoPP wird die Übergangstechnologie Cardlink ablösen, wobei die Gematik einen fünfmonatigen Parallelbetrieb plant. Was wird die Umstellung für Apothekeninhaber konkret an Veränderungen mit sich bringen? Eine kritische Einordnung von AWA-Chefredakteur Dr. Hubert Ortner.

Für eine „Übergangstechnologie“, als die es von Beginn an konzipiert war, hat das Cardlink-Verfahren ganz schön viel Staub in der Branche aufgewirbelt. Dabei hatte die ABDA bei der Einführung im März 2024 noch – wie bei fast allem, was sich nach Veränderung anhört – richtig vom Leder gezogen: Cardlink würde „für die Patienten erhebliche Sicherheitsrisiken mit sich bringen und die Arzneimittelversorgung an keiner Stelle verbessern“. Das sollte die neue Technologie auch gar nicht: „Cardlink dient übergangsweise dazu, dass wir gleiche Wettbewerbsbedingungen (zwischen den Vor-Ort-Apotheken und den Versendern, Ergänzung durch die Redaktion) generieren“, wurde die Abteilungsleiterin Digitalisierung und Innovation im BMG, Dr. Susanne Ozegowski, vor gut einem Jahr beim Branchendienst Apotheke Adhoc zitiert.

 

Drei Schnecken bewegen sich beim Wettrennen auf eine Ziellinie zu

Abb. 1: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben? Das mag für viele Situationen gelten – 
ganz sicher aber nicht für die Digitalisierung im Gesundheitswesen.
(AdobeStock_indigo_nifght)

Datenschutz geht immer

Insofern war es durchaus überraschend, wie der Cardlink-Express, der doch für die niederländischen Versender konstruiert worden war, plötzlich auch bei den Vor-Ort-Apotheken Fahrt aufnahm: Mit der Gedisa vorneweg und den verschiedenen Plattform- und App-Anbietern im Schlepptau. Im Grunde erstaunlich, dass eine standeseigene Gesellschaft das Fundament für den Rollout einer Technologie legt, die für die Patienten doch (s. o.) solche „erheblichen Sicherheitsrisiken mit sich bringt“. Der Ehrlichkeit halber muss gesagt werden, dass auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Sicherheitsbedenken gegen Cardlink geäußert hat. Wenn sonst schon nichts geht in Deutschland – Datenschutz geht immer.

Jochen Brüggemann: „Wenn ich etwas in den letzten 15 Jahren gelernt habe, dann das: Es gibt kein ‚zu‘ spät bei der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen!“

Auch Marketingspezialist André Welke, der die Branche schon lange begleitet, wundert sich: „Ich habe nie verstanden, warum die Vor-Ort-Apotheken so stark auf Cardlink gesetzt haben.“ Schließlich sei dieses Verfahren für die Versender kreiert worden, weil die das Problem hatten, dass die Patienten ja nicht mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) physisch vor ihnen stünden. „Den Vor-Ort Apotheken bringt CardLink keine neuen Patienten – treibt aber die Kosten pro eingelöstem Rezept in die Höhe.“

Noch schärfer fällt die Kritik von Jochen Brüggemann, Geschäftsführer der IT-Firma Red Medical, aus: „Für mich ist Cardlink ein Grab, in dem viel Geld versenkt wurde und an dem allenfalls Shop Apotheke und DocMorris – wenn überhaupt – als Friedhofsgärtner Geld verdienen. Ich kann es nicht verstehen: Mit Cardlink helfen die Apotheken ihren Kunden sogar noch aufs digitale Pferd, auf dem sie morgen dann womöglich in Richtung Holland reiten!“

Ambivalentes Bild zu den Cardlink-Nutzerzahlen

Wahrscheinlich unterschätzen Welke und Brüggemann die tiefe Verunsicherung vieler Apothekeninhaber infolge der Digitalisierung. Weil das Thema plötzlich von allen Seiten auf sie einprasselte und dann auch noch der böse Günther Jauch der ganzen Republik lächelnd erklärte, wie einfach sich ein E-Rezept über Cardlink bei Shop-Apotheke einlösen lässt, bekamen dann doch viele weiche Knie. Der perfekte Nährboden für Botschaften wie: „Wollt ihr das Feld wirklich kampflos den Versendern überlassen?“

Eine Botschaft, die sich so einfach auch nicht vom Tisch wischen lässt. So belegen die jüngsten Marktzahlen (leider) ziemlich eindrucksvoll, dass sich die massive Werbekampagne von Redcare Pharmacy zuletzt in deutlich gestiegenen Rx-Marktanteilen niedergeschlagen hat (siehe nebenstehenden Textkasten). Wobei sich die Frage stellt: Hätte es diese Rx-Marktanteilsverschiebung nicht genauso gegeben, wenn die Vor-Ort-Apotheken den Cardlink-Zug einfach vorbeirauschen hätten lassen?

Die zentrale Frage aller Online-Plattformen steht unbeantwortet im Raum: Wie viel "ihrer" Umsätze wäre nicht ohnehin bei den Vor-Ort-Apotheken gelandet ....?

 

Der Blick auf die Nutzerzahlen ergibt ein ambivalentes Bild:

  • Auf der einen Seite war die Zahl der über Cardlink in Apotheken eingereichten E-Rezepte laut einer DAZ-Umfrage vom Dezember 2024 (Teilnehmerzahl: 743) minimal, und mehr als die Hälfte der Befragten (53,9 %) gaben zu Protokoll, dass sich Cardlink für sie nicht lohnen würde.
  • Auf der anderen Seite hat die Online-Plattform gesund.de gerade erst (Mitte Juli) vermeldet, dass man im Q2/2025 immerhin einem vermittelten Rx-Umsatz von 100 Mio. € verbucht hat. Im Durchschnitt entfällt pro teilnehmende Apotheke ein Rx-Umsatz von 19.600 €. Bei einem Durchschnittspreis von 82 € je Rx-Medikament sind das 239 Rx-Verschreibungen. Hochgerechnet ergeben diese ein Rx-Honorar von knapp 2.200 €. Damit ist zumindest bei den teilnehmenden Apotheken von gesunde.de das Verhältnis von Kosten zu Ertrag einigermaßen akzeptabel.

 

Mark Langguth: „Die Politik akzeptiert neben den Vor-Ort-Apotheken auch den Versandhandel. Das ist Fakt. Deshalb halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass Shop Apotheke und DocMorris beim Zugang zum neuen PoPP-Verfahren benachteiligt werden.“

 

Rx-Marktanteile der niederländischen Versender schießen in die Höhe

Dass die millionenschweren Werbekampagnen von Shop Apotheke und DocMorris ihre Wirkung entfalten, lässt sich an den Rx-Marktanteilen deutlich ersehen: Laut aktueller KV 45-Statistik, in der sämtliche Ausgaben der Krankenversicherungen akribisch aufgeschlüsselt sind, konnten die ausländischen Versender ihre Rx-Umsätze im Q1/2025 auf 215,7 Mio. steigern. Das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum (114 Mio. €) nahezu einer Verdoppelung.

Rechnet man den Quartalswert stumpf hoch, dann würden die ausländischen Versender für das Gesamtjahr 2025 auf einen Rx-Marktanteil von 1,50 % kommen. Damit hätte sich dieser binnen zwei Jahren (2023: 0,78 %) de facto verdoppelt. 2004 lag der Rx-Marktanteil bei 1,19 %.

Neue GesundheitsID in Sichtweite

Da die Zahl digitaler Anwendungen zuletzt auch im Gesundheitsbereich stark zugenommen hat, soll den Versicherten ab 2026 neben dem Stecken der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und Cardlink auch ein neuer digitaler Zugang über die GesundheitsID ermöglicht werden.

Dabei ist der Zugriff der Leistungserbringer auf die Versichertendaten innerhalb der TI nur in einer konkreten Versorgungssituation (z. B. Arztbesuch) erlaubt – daran ändert sich nichts.

Für den Nachweis dieses konkreten Behandlungskontextes wird 2026 das neue PoPP-Verfahren eingeführt (Proof of Patience Presence – Patienten-Anwesenheitsbeleg).

PoPP funktioniert

  • erstens (wie bisher) durch das Stecken der eGK im Kartenterminal,
  • zweitens (wie Cardlink) digital mittels eGK am Smartphone und
  • drittens (ebenfalls digital) per Smartphone mithilfe der GesundheitsID.

 

Damit haben die Versicherten gegenüber den Leistungserbringern in Zukunft, wenn das PoPP-Verfahren steht, zwei Optionen, sich ohne Stecken der eGK und damit ortsunabhängig zu authentifizieren und den Versorgungskontext nachzuweisen. Beide funktionieren rein digital über das Smartphone.

In der Praxis soll das Verfahren so ablaufen: Will der Versicherte eine Gesundheitsleistung in Anspruch nehmen, dann kann er auf seinem Smartphone mithilfe der GesundheitsID einen 2D-Code generieren.

In der Arztpraxis wird dieser gescannt, der Code kann aber auch auf digitalem Weg weitergeleitet werden – z. B. an den ambulanten Pflegedienst oder im Rahmen einer telemedizinischen Behandlung.

André Welke: „Ich habe nie verstanden, warum die Vor-Ort-Apotheken so stark auf Cardlink gesetzt haben. Den Apotheken bringt Cardlink im Grunde keinen Vorteil – treibt aber die Kosten in die Höhe.“

Wie aus gut informierten Kreisen zu erfahren war, arbeitet die Gematik gerade noch an einer Vereinfachung dieses Prozesses.

 

Technischer Ablauf des PoPP-Verfahrens

Rein technisch wird das neue PoPP-Verfahren innerhalb der Telematik-Infrastruktur (TI) wie folgt ablaufen:

  • Zunächst authentifiziert sich die Arztpraxis durch Stecken der Institutionskarte (SMC-B) bei der TI.
  • Damit wird die Kommunikation mit dem PoPP-Service gestartet.
  • Es folgt die Verifizierung der Identität des Versicherten per Smartphone oder Stecken der eGK.
  • Im nächsten Schritt stellt der PoPP-Service den Nachweis aus, dass eine konkrete Versorgungssituation vorliegt.
  • Dieses PoPP-Token ist die Voraussetzung, dass die Praxisverwaltungs-Software des Arztes auf die Fachdienste der TI zugreifen und z. B. Einträge in der ePA vornehmen oder ein E-Rezept ausstellen kann.
  • Als nächstes erfolgt über das sog. VSDM (Versichertenstammdaten-Management) der Abgleich aller relevanten Versichertendaten (persönliche Daten, Versicherungsstatus etc.).
  • Dieser Zugriff auf das VSDM läuft ebenfalls über PoPP.
  • Der VSDM-Prüfnachweis ist notwendig für die spätere Abrechnung des Arztes gegenüber den Krankenkassen.

Übergangsfrist für eine Übergangstechnologie

Das klingt kompliziert – ist es auch. Wesentlich einfacher klingt da schon die ursprüngliche Ansage, dass Cardlink nur als Übergangstechnologie konzipiert wurde und durch das neue PoPP-Verfahren abgelöst werden soll. Wobei auch dazu die Meinungen auseinandergehen. Brüggemann hätte sich z. B. sehr gut vorstellen können, dass Cardlink, wie geplant, zum 01.04.2026 einfach „abgeschaltet“ wird, selbst wenn PoPP bis dahin noch gar nicht flächendeckend im Einsatz ist. Da ist freilich auch der Wunsch ein wenig Vater des Gedankens – und zwar der Wunsch, dass im Falle eines solchen harten „Cuts“ von Cardlink die Versender ungleich härter betroffen wären als die Vor-Ort-Apotheken. Schließlich funktioniert der E-Rezept-Abruf über die eGK auch dann, wenn sonst gerade nichts geht – weder Cardlink noch PoPP.

Mark Langguth, TI-Experte und langjähriger Abteilungsleiter bei der Gematik, hält es dagegen für extrem unwahrscheinlich, dass Cardlink „abgeklemmt“ wird, bevor das neue PoPP-Verfahren flächendeckend ausgerollt ist und funktioniert.

„Wenn vorher nicht alle Arztpraxen und Apotheken auf PoPP umgestellt sind und das neue Verfahren verlässlich läuft, würde die Versichertenstammdaten-Abfrage nicht mehr funktionieren. Damit würde man de facto die Arztpraxen lahmlegen – das wird nicht geschehen.“ Vielmehr werde es eine längere Übergangsfrist geben, in der beide Verfahren im Parallelbetrieb laufen werden (siehe auch Textkasten nächste Seite).

Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe erreichte uns noch die Nachricht, dass die Gematik die Produktzulassung für die Cardlink-Lösungen von DocMorris und Redcare (Shop Apotheke) bis Anfang 2027 verlängert hat.

 

Klotzen statt kleckern – Zeitplan für den PoPP-Rollout

Der ursprüngliche Plan hatte vorgesehen, Cardlink zum 01.04.2026 abzuschalten. Das ist, wie beschrieben, mittlerweile Makulatur, nachdem die Gematik die Cardlink-Zulassung für Shop Apotheke und DocMorris unlängst bis Anfang 2026 verlängert hat. Laut einer internen Gematik-Präsentation, die uns vorliegt, soll das bisherige Versicherten Stammdaten-Management VSDM 1.0 ab Januar 2026 auf das neue VDSM 2.0 umgestellt werden.

Das neue PoPP-Verfahren soll ab Juli 2026 verfügbar sein, um dann flächendeckend bei allen Leistungserbringern ausgerollt zu werden. Die fünf Monate zwischen August 2026 und Januar 2027 hat die Gematik als Übergangszeit angesetzt, in der die beiden VSDM-Lösungen und Cardlink sowie PoPP im Parallelbetrieb laufen sollen. Vorausgesetzt, dass PoPP bis dahin flächendeckend funktioniert, soll im Januar 2027 schließlich das VSDM 1.0 abgeschaltet werden. Ab diesem Zeitpunkt würde Cardlink nicht mehr funktionieren und die Authentifizierung sowie der Nachweis des Versorgungskontextes müssten dann ausschließlich über PoPP laufen.

Mark Langguth hält diesen Zeitplan für sehr ambitioniert: „Wir bauen mit PoPP eine komplett neue Lösung auf. Und es wird nach meiner Erfahrung mit Sicherheit länger als ein Jahr dauern, bis alles steht und funktioniert. Insofern halte ich es für unrealistisch, dass die Umstellung auf das PoPP-Verfahren, wie geplant, im Juli 2026 starten wird. Wenn es bis zum Jahresende 2026 klappt, dann ist es schon sehr gut gelaufen.“ Es wäre ja auch wahrlich nicht das erste Mal, dass es im Kontext der TI zu „minimalen zeitlichen Verzögerungen“ kommt …

Keine längeren Spieße für die Vor-Ort-Apotheken

Jochen Brüggemann ist freilich nicht der Einzige, dem es ein Dorn im Auge ist, dass der Wettbewerb zwischen den deutschen Vor-Ort-Apotheken und den niederländischen Versendern zum Teil mit ungleich langen Spießen ausgefochten wird.

So müssen sich erstere penibel an die Arzneimittelpreisbindung halten, während letztere sich i. d. R. wenig um die deutsche Rechtslage scheren und schon seit vielen Jahren aggressiv mit Boni und Rabatten werben, obwohl diese ganz klar gegen die Vorgaben im SGB V (Sozialgesetzbuch V) verstoßen. Das ist eine klare Wettbewerbsverzerrung, die völlig zu Recht angeprangert wird!

Insofern war die Hoffnung groß, dass man im politischen Berlin quasi „zum Ausgleich“ die Apotheken bei ihrem Brot-und-Butter-Geschäft – immerhin spielen Rx-Arzneimittel über zwei Drittel des Rohertrags ein – mit etwas längeren Spießen ausstattet. Die Cardlink-Zulassung wäre der perfekte Hebel dazu gewesen, die Umstellung auf PoPP wäre die nächste Gelegenheit.

„Die Politik will auch den Versandhandel“

Doch bislang hat man im BMG stets Wert darauf gelegt, das grundsätzliche Kräfteverhältnis zwischen stationären Apotheken und Versand nicht zu verschieben, wie auch das Eingangszitat von Susanne Ozegowski unterstreicht. Es gibt zwar erste Anzeichen dafür, dass sich das unter der neuen CDU-Gesundheitsministerin Nina Warken eventuell ändern könnte – der Realitätscheck dazu steht aber noch aus.

Mark Langguth rechnet nicht mit einer solchen Änderung. Seine nüchterne Einschätzung: „Die Politik akzeptiert neben den Vor-Ort-Apotheken auch den Versandhandel. Das ist Fakt. Deshalb halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass Shop Apotheke und DocMorris beim Zugang zum neuen PoPP-Verfahren benachteiligt werden.“

Im Gegenteil dürften die Versender – wie vor gut einem Jahr bei Cardlink – auch bei der Nutzung des neuen PoPP-Verfahrens wieder die Nase vorn haben.

Was schlicht daran liegt, dass ein straff organisiertes Unternehmen i. d. R. effizienter arbeitet als knapp 17.000 Einzelbetriebe, denen jeweils 17 Landesverbände und Kammern samt Dachorganisation, dazu weitere zwei Dutzend „Ersatz-Interessenvertretungen“ und ein Dutzend Fachmedien in vielstimmiger Kakophonie erklären, was gut für sie ist.

Zur Kasse gebeten werden die Apotheker so oder so ...

Die Hoffnung, dass es für die Apotheken mit der Umstellung von Cardlink auf das neue PoPP-Verfahren günstiger werde, dürfte sich eher als Trugschluss erweisen. Realistisch ist vielmehr, dass dieselben Anbieter – von Gedisa bis gesund.de – in Zukunft vergleichbare Services wie jetzt für Cardlink rund um PoPP entwickeln und die Apotheken dafür zur Kasse bitten werden. Außerdem ist zu befürchten, dass durch den Parallelbetrieb von Cardlink und PoPP in der Übergangszeit doppelte Kosten auf die Apotheken zukommen könnten.

Das sieht André Welke ganz ähnlich: „Meine Empfehlung an die Apothekeninhaber und Inhaberinnen lautet, bei der Umstellung auf das PoPP-Verfahren auf keinen Fall zu früh und zu viel zu investieren. Da lohnt es sich, erstmal abzuwarten, welche Angebote und Technologien sich mittelfristig wirklich durchsetzen werden.“

 

Fortsetzung folgt

Aufbauend auf diesen Artikel erwartet Sie in Kürze ein Hintergrundbericht zur Umstellung der Telematik-Infrastruktur auf die neue TI 2.0. Beide Umstellungen – sowohl der Prozesse von Cardlink auf PoPP (bzw. VDSM 1.0 auf 2.0) als auch der Hardware von der TI 1.0 auf die TI 2.0 sind zeitgleich für 2026 geplant.

Man hat schließlich auch bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht, wenn man so viele neue Digitalprozesse wie möglich auf einmal en bloc ausrollt ...

Drei Schnecken liefern sich auf einer Laufbahn ein Wettrennen

(AdobeStock: indigo_nifght)

Dr. Hubert Ortner, Biochemiker, Chefredakteur AWA – APOTHEKE & WIRTSCHAFT, 70191 Stuttgart, E-Mail: hortner@dav-medien.de

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2025; 50(16):6-6