Warkens Fazit: Apotheker sind schwierig


Dr. Hubert Ortner

Liebe Leserinnen und Leser,

Hingezogene Hoffnung macht das Herz krank“, lautet eine biblische Weisheit aus den Sprüchen Salomos (13,12). Und bei den Apothekern hilft auch kein „Gesundes-Herz-Gesetz“: Die einzig wirksame, Richtlinien-konforme Therapie liegt in der Erhöhung des Rx-Fixums. Das weiß auch die Bundesgesundheitsministerin, und man konnte die Enttäuschung der Delegierten auf dem Deutschen Apothekertag förmlich mit Händen greifen, nachdem Nina Warken der Hoffnung auf eine rasche Honorarerhöhung eine Absage erteilt hatte.

Bei allem verständlichen Frust sollte man eines nicht übersehen: Warken ist nicht nur persönlich nach Düsseldorf gekommen und hat sich Zeit für die Apotheker genommen. Sie wirkte auch empathisch zugewandt – und hat mehrfach betont, wie wichtig ihr ein regelmäßiger Austausch mit der ABDA-Spitze ist. Außerdem hat sie einige z. T. auch ergebniswirksame Verbesserungen angekündigt – u. a. die Wiederzulassung von Rx-Skonti, ein gesetzliches Verbot von Nullretaxationen aufgrund von Formfehlern sowie eine deutliche Ausweitung der apothekerlichen Befugnisse. All das soll zeitnah in Gesetzesform gegossen werden.

Schade nur, dass ABDA-Chef Thomas Preis in der Podiumsdiskussion in die altbekannten Muster zurückgefallen ist. Was für eine Gelegenheit, die Vorschläge der Ministerin aufzugreifen, mit eigenen weitergehenden Ideen zu vertiefen und sich so als konstruktiver, lösungsorientierter Gesprächspartner zu profilieren. Stattdessen hat Preis Warken vor allem kritisiert und sich an den erweiterten Vertretungsbefugnissen für PTA geradezu „festgebissen“. Und das vor versammelter Apothekerschaft. Das war unklug und unprofessionell. Selbstverständlich muss man mit der Gesundheitsministerin zu den kontroversen Punkten Klartext reden. Aber doch nicht coram publico! Bleibt nur zu hoffen, dass Warken nicht dasselbe persönliche Fazit mit nach Berlin genommen hat wie viele ihrer Vorgänger: Apotheker sind schwierig.

Es grüßt Sie herzlichst

Ihr

Dr. Hubert Ortner

 

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